Nach sechs Spielen in der Stadtliga stehen bei unserer Ersten zwölf Punkte zu Buche. Im Interview spricht Torwart Sebastian „Neumi“ Neumann über die Gründe für den erfreulichen Saisonstart. Die Fragen stellte Oliver Leiste.
Neumi, sechs Spiele sind rum, ihr habt zwölf Punkte. Wie fällt dein Fazit zu den ersten Saisonwochen aus?
Neumi: Das Spiel gegen Chemie Leipzig II (Endstand 0:8) war jetzt natürlich nicht so erfreulich. Die Wochen davor dafür umso mehr. Nach fünf Spielen standen wir bei einem Torverhältnis von 7:1 und hatten vier Mal kein Gegentor bekommen. Insofern hätten wir die Bilanz zum jetzigen Zeitpunkt vor dem Saisonstart sicherlich so unterschrieben. Nun hoffen wir, dass es so weiter geht wie vor dem Chemiespiel, so das dieses hoffentlich ein einmaliger Ausrutscher bleibt.
Lieber einmal 0:8 oder lieber achtmal 0:1?
Neumi: Die Frage haben wir uns auch direkt nach dem Spiel gestellt. Und wir waren uns einig, dann lieber einmal so. Ab nächstem Wochenende wollen wir es wieder besser machen.
Was hat sich denn im Vergleich zur Vorsaison verändert?
Neumi: Mit Christian Brettschneider haben wir einen neuen Co-Trainer. Das bringt Punkte, auch wenn er natürlich nicht selbst spielt. Aber im Austausch mit Cheftrainer Thomas Goretzky hat er einen großen Einfluss auf die Entwicklung. Weil er neue Impulse reinbringt, aber auch, weil er einen neuen Blick auf einzelne Positionen hat. Ein Beispiel: Friede war jahrelang unser Mittelstürmer. Nun spielt auf der Sechs und macht das sehr gut. Zudem haben wir eine gute Trainingsbeteiligung und eine hohe Konstanz im Kader bei den Spielen. Das macht sich natürlich bezahlt, gerade auch defensiv. Das Spiel gegen Chemie war auch dahingehend eine Ausnahme, weil einige wichtige Leute ferienbedingt gefehlt haben.
In der vergangenen Saison war der Start punktemäßig ebenfalls recht erfolgreich. Dann folgte der Einbruch und ihr habt bis zum Frühjahr kein Spiel mehr gewonnen. Warum passiert das diese Saison nicht?
Neumi: Ich habe das Gefühl, dass wir sehr viel gefestigter sind und klarer in unserer Spielweise. Obwohl wir eigentlich mit der gleichen Mannschaft wie im vergangenen Jahr spielen, treten wir ganz anders auf. Das zeigt sich auch daran, dass wir aktuell den Kader immer voll besetzt haben. Im vergangenen Jahr gab es eine Phase, wo wir gefühlt jede Woche zu elft gespielt haben. Wenn wir uns diese Einstellung und diese Bereitschaft bewahren, auch im Training, dann bin ich sehr optimistisch, dass uns so eine Durststrecke nicht noch mal passiert.
In den ersten Saisonwochen trendete bei euch der Hashtag #niezu0lvb – eine ironische Anspielung auf die vier Spiele ohne Gegentor. Nun stehen nach sechs Spielen aber neun Gegentreffer zu Buche. Wann spielt ihr mal wieder „zu Null“?
Neumi: Letzte Saison sind wir, glaube ich, nur fünf Mal ohne Gegentor geblieben. Deswegen haben wir uns vorgenommen, die Zahl der Gegentreffer deutlich zu reduzieren. Darauf zielt auch dieser Hashtag ab. In den ersten Saisonwochen haben wir schließlich schon vier „weiße Westen“ gesammelt. Und auf eine Art und Weise verteidigt, sprich mit einer Bereitschaft und Entschlossenheit, die ich so noch nicht erlebt habe. Das wollen wir fortsetzen und schon gegen Taucha nach zwei Wochen endlich mal wieder zu Null spielen.